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Auf der Suche nach Liebe —
 
Richard Denault Channing
 
 
Eine Charakteristik von THOMAS J. PUCHER
basierend auf einer Charakterstudie von JOANNA COONS

 
 
Richard. Sein Name sagt alles. Er ist nicht Rick, Rich oder Dick — er ist Richard. Er ist das Symbol der Armlänge, mit der er die Außenwelt auf Abstand hält. Mr. Channing fühlt sich nie sehr behaglich, wenn Menschen so nahe an ihn herankommen, dass sie herausfinden könnten, was hinter ihm steckt. Was kann man also von einem Mann halten, der in einem Moment wie die Offenbarung des Bösen und im nächsten wie ein dem Schicksal widerstrebender Held zu sein scheint? Ist er ein bösartiger Heiliger oder ein reumütiger Sünder?
In diesem Fall liegt die Antwort in den Augen, die ja bekanntlich der Spiegel der Seele sind. Tiefliegende Augen, das sind die Augen des Mannes, der Calamari Fritti liebt und Kaffee nur trinkt, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Für einen Moment strahlen diese Augen mit kindlicher Fröhlichkeit und Prahlerei, im nächsten scheinen sie sich mit ausdruckslosem und unaussprechlichem Schmerz zu verdunkeln. Dieselben Augen, die mit finsterem Blick in das Leben anderer eingreifen können, können aber ebenso ihre Umgebung mit Wärme berühren.
 
In seinen frühen Tagen im Tuscany Valley schreckte er seine Umgebung durch seinen Stolz, seine Eitelkeit, sein überaus ausgeprägtes Selbstbewusstsein und seine Machtführung ab. Macht, das war es, was er anstrebte: Macht, Geld und Besitz. Geldgier und Machthunger bestimmten sein Leben. Von der Chef-Etage seines Büros im New Globe sah er immer hinab auf die, die ihm ein Dorn im Auge waren. Seine dunklen, nachdenklichen Augen schienen die Stärken und Schwächen seiner Feinde auf die gleiche Weise zu analysieren, wie er immer und immer wieder bekannte Gefechte vergangener Kriege wiederaufleben ließ. Drang ein Störenfried in diese innere Kammer ein, wies ihnen Richards durchdringendes Starren schnell den Weg. Sein Büro rühmte sich einer Schar von Miniatur-Soldaten, die er von seinem Adoptivvater Henri Denault geschenkt bekommen hatte, und maßstabsgetreuen Modell-Schlachtfeldern. Mit gewissenhafter Aufmerksamkeit für das Detail kann Richard, der faszinierende Intrigant mit einem geradezu unerreichbaren Intelligenzquotienten, manchmal die verworrensten Lösungen für dringende Probleme ausarbeiten, indem er seine Aufmerksamkeit auf seine Kriegsspiele lenkt. Seine Gegner dachten, dass dies den kaltblütigen, herzlosen Taktiker offenbarte. Aber in diesem Punkt hatten sie sich gewaltig verschätzt. Das Leben war zwar ein Kriegsspiel für Richard, aber es war mehr wie ein langes, ununterbrochenes Schachspiel: Er setzte seine Gegner auf elegante Weise psychisch oder finanziell matt, ohne ihnen körperlich zuzusetzen. Wahrscheinlich hatte er diese Art von Spielen beim Geheimdienst gelernt. Man munkelte, er solle bei der CIA oder beim MI5 gewesen sein, vielleicht auch bei beiden. Auch seine Arbeit für Whitewood Industries, inoffiziell bekannt als das Führungsunternehmen eines internationalen Kartells, das mit kriminellen Machenschaften arbeitete, mochte ihn so manches gelehrt haben, wie man seine Feinde los werden konnte. Aber niemand wusste so genau über seine Vergangenheit Bescheid, als dass er über sie wirklich hätte reden können. Er selbst schwieg darüber wie ein Grab; kein Wunder, denn eine Flucht vor seiner eigenen Vergangenheit, vor allem vor dem Kartell, das ihn nicht aus seinen Fängen lassen wollte und ihn beinahe mehrmals umgebracht hätte, hatte ihn seinerzeit ins Tuscany Valley getrieben. Zuweilen eiskalt, skrupellos, zynisch und boshaft begegnete er seinen Feinden. Sein hinterhältiges, durchtriebenes und berechnendes Wesen war sein Markenzeichen. Ein nahezu krankhaftes Misstrauen gegenüber seiner gesamten Umwelt war ihm angeboren und tat seinem ausgeprägten Geschäftssinn Genüge.
 
Liebevoll, zärtlich, aber auch sehr verletzlich. Das ist der andere Richard. In seinem Leben voller Zwietracht und Disharmonie hätte niemand daran gedacht, dass er auch solche Empfindungen hätte. Doch sein Herz war tief im Inneren immer voller Tränen. Das sah man nicht zuletzt daran, dass er fast ausschließlich Milch trank und zum Frühstück meist Haferflocken aß. Obwohl er von der Suche nach dem Sieg ständig getrieben worden war, blieb der Sieg oberflächlich und unbelohnt für den geplagten Channing.
 
Auf dem Höhepunkt eines jeden Triumphes war Richard bekannt dafür, sich noch einmal in das Heiligtum seines Büros zurückzuziehen, und sogar im abgeblendeten Licht enthüllten dieselben despotischen und zuversichtlichen Augen tiefe Einsamkeit und verzweifelte Gefühle innerer Leere.
Einige Zeit gab er sich selbst der Illusion hin, er könne diese Leere mit dem Sturz Angela Gioberti Channings füllen. Er würde diese Frau, die ihn einer glücklichen Kindheit beraubt hatte, zerstören. Sie hatte ihn nie als Familienmitglied betrachtet. Er hatte nie mütterliche Wärme gespürt, kannte auch kein Familienleben. In seinen ersten Lebensjahren war er hin- und hergeschoben worden, wuchs auf in klösterlichen Kinderheimen, wurde dann von Henri Denault adoptiert. Auch wenn ihn Henri sehr mochte, spürte Richard nie die Art von Liebe, die er sich von einer Familie erwartete. In den teuersten Internaten Europas aufzuwachsen und vier Sprachen zu sprechen, war nicht das Leben, das er sich vorstellte. Einmal im Jahr in den Ferien nach Hause, nach New York, zu kommen, war entschieden zu wenig. Und auch da bekam er seinen Vater kaum zu Gesicht. Stattdessen war er in einem Baseball-Ferienlager untergebracht. In diesem Camp traf er die ungefähr gleichaltrige Liz McDowell. Ihr Vater Eddie erzählte Richard stundenlang die verrücktesten Geschichten über sein Baseballteam. Vielleicht spielte er seinetwegen so gerne Baseball, weil er ihn so sehr mochte und verehrte; auch später noch war Richard sein Baseball-Handschuh von damals heilig, mit dem er in Eddies Team gespielt hatte. Eddie, oder besser "Dusty", wie Richard ihn wie alle seine Freunde nannten, war der Vater, den sich Richard immer gewünscht hätte. Als er mit zwölf Jahren herausfand, dass er nicht Henris leiblicher Sohn war, begriff er endlich, warum er sich nie wie in einer richtigen Familie gefühlt hatte. Richard zog die Konsequenzen und nahm seinen Geburtsnamen Channing wieder an. Aber weder seine Mottorad-Touren in jungen Jahren noch seine Leidenschaft für Tennis, noch sein Jura-Studium, noch seine Tätigkeit beim Kartell machten ihn glücklicher. Sein Inneres war zerbrochen; er hatte nie eine Mutter gehabt. Wie ein Besessener kämpfte er nach seiner Ankunft in Tuscany darum, von Leuten anerkannt zu werden, mit denen er kaum verwandt war, darunter auch Angela. Mit vierzig erfuhr er, dass Jacqueline Perrault seine Mutter sei. Er ahnte nicht, dass diese nur ihren nie enden wollenden Rachefeldzug gegen Angela weiterführte, und glaubte, seine Mutter endlich gefunden zu haben. Jahre nach Jacquelines Tod tauchten in einem Schweizer Bankschließfach Dokumente seines Vaters Douglas Channing auf. Sie belegten, dass Douglas und seine damalige Geliebte Jacqueline ihn nach seiner Geburt entführt hatten, um seiner wirklichen Mutter weh zu tun. Richard traf fast der Schlag, als er erkennen musste, dass sein Vater Douglas mit seiner damaligen Frau Angela so zerstritten war, dass er ihr etwas derartiges antat. Angela Gioberti Channing war also seine leibliche Mutter. 45 Jahre lang wusste er nichts davon. Diese bittere Erfahrung ging keineswegs spurlos an Richard vorüber. Plötzlich hatte er eine Familie gefunden. Sein Leben drehte sich um 180 Grad. Wenn er auch Angelas Liebe nicht haben konnte, so forderte er zumindest ihren Respekt — wie das vernachlässigte Kind, das laut aufschreit, um Aufmerksamkeit zu erregen. Im Inneren hegten beide, Mutter und Sohn, tiefe Gefühle füreinander. Doch anstatt es zuzugeben, trieben sie ihren Konflikt weiter, der ihre frühere Beziehung geprägt hatte. Jeden Tag stand ein Führungswechsel auf der Tagesordnung. Es erfüllte Richard mit Energie, aber es füllte nicht die Leere in seinem Herzen.
 
Auch die Liebe trieb ihre Spielchen mit Richard.
Er liebte Anne Bowen, die Frau seines Geschäftsfreundes Michael Sharpe; doch sie beendete ihre Liaison und kehrte zu ihrem Mann zurück.
Mit Stephanie Hoffman teilte er nur für das Kartell Tisch und Bett. Ihrer Tochter Lorraine, die er liebevoll "Rainie" nannte, wurde er jedoch ein guter Stiefvater. Als seine Spionage für Whitewood Industries aufflog, folgte die Scheidung von Stephanie. Es brach ihm fast das Herz, als ihm bei der Scheidung kein Besuchsrecht für seine Tochter zuerkannt wurde.

Seine Sekretärin Diana Hunter war das nächste Betthäschen, mit dem er sich die Zeit vertrieb.

Melissa Agretti ins Schlafzimmer zu locken, war lediglich ein Versuch, an ihr Weingut zu kommen. Als er keinen Erfolg hatte, ließ er sie fallen.

Für seine Assistentin Pamela Lynch empfand er tatsächlich tiefe Gefühle. Doch weil er immer denen weh tat, die er liebte, verließ sie ihn, und es war kein Wunder, dass sie ihn allmählich zu hassen begann, was er in mehreren, wenn auch missglückten, Mordversuchen zu spüren bekam.

Francesca Gioberti war eine Vollblutitalienerin. Mit ihr schlief er zuerst vor allem aus Geschäftsinteresse, dann aber war auf einmal auch ein bisschen Zuneigung im Spiel. Er hatte ja zunächst noch keine Ahnung, dass sie, Angelas Halbschwester, sich ein paar Jahre später als seine Tante entpuppen würde. Peinlich, peinlich: immerhin Inzest...

Nur ein flüchtiges Abenteuer hatte er mit Pilar Ortega, der Assistentin seines Geschäftspartners Malcolm Sinclair.
Seine nächste Liebe hieß Cassandra Wilder; er mochte Cass, doch zu spät erst merkte er, dass sie nur ihre Spielchen mit ihm getrieben und ihn ruiniert hatte. Cassandra tat es leid, was sie ihm angetan hatte, sie verlor ihr Herz an den Mann mit den himmelblauen Augen und wurde noch vor der Hochzeit von ihm schwanger. Richard fragte sich, wie das möglich war, da er doch eine Vasektomie hatte. Er fühlte sich von ihr betrogen und behandelte sie wie Dreck, sagte ihr ins Gesicht, er habe sie nie wirklich geliebt, sie nur aus Rache heiraten wollen, um ihr all ihre Machenschaften heimzuzahlen. Resultat: sie verschwand. Er konnte ja nicht ahnen, dass er nur wenige Tage später erfahren würde, dass seine Sterilisation nicht funktioniert hatte und er wohl in der Lage war, Kinder zu zeugen. Fassungslos stand er da; völlig am Boden, weil er erkennen mußte, dass er Cass viel mehr geliebt hatte, als er sich je eingestand. Verzweifelt versuchte er, Cassandra zu finden, doch von ihr fehlte inzwischen jede Spur. Neun Monate später starb sie bei der Geburt von Richards Sohn. Aber der kleine Michael war nach langer Zeit endlich der erste Lichtblick in Richards Leben. Er liebte ihn abgöttisch.
Zu seiner Ehe mit Terry Ranson wurde Richard gezwungen. Terry erpresste ihn und schlug ihn somit mit seinen eigenen Waffen. Wenn er schon mit ihr verheiratet war, lebte er wenigstens seine sexuellen Bedürfnisse mit ihr aus. Erst als sie starb, wurde ihm klar, wie sehr er sie doch inzwischen geliebt hatte.
Mr. Channing scheute sich nie, sich zu prostituieren. Um seine Unschuld an einem Mordanschlag zu beweisen, stieg er sogar mit der Detektivin Erin Jones ins Bett.
Doch all seine Affären machten ihn nicht glücklich. Anders war es mit Terrys Schwester Maggie Gioberti; sie schien vielleicht die beste Eroberung für Richard zu sein. Sie war auch ein Adoptivkind. Die Erfahrungen hierüber hatten sie schon vor Jahren zusammengebracht. Sie unterhielten sich, sie verstanden sich gut. Richard liebte Maggie schon immer, nur war es unmöglich, diese Liebe in die Tat umzusetzen, denn Maggie war mit Chase verheiratet, dem Mann, den er jahrelang für seinen Halbbruder hielt. Und so sehr Richard auch oft gegen Chase intrigierte, er versuchte immer, auf Maggie Rücksicht zu nehmen und sie nicht in die Machtkämpfe im Tuscany Valley zu verwickeln. Es schien ein unsichtbares Band zwischen ihm und Maggie zu geben, das ihnen gegenseitig ihre Unterstützung in schwierigen Zeiten zusicherte. Immer wenn Maggie Probleme mit Chase hatte, war Richard ein allzeit bereiter Helfer. Seine Gefühle wurden endlich erwidert, als Maggie verzweifelt in seine Arme lief, nachdem ihr Mann sie betrogen hatte. Doch der erste Kuss entflammte nicht nur Richards Herz: seine Villa explodierte. Auch als sich Maggie in den Monaten danach nicht an die Geschehnisse vor der Katastrophe erinnern konnte, stand er ihr bei. Doch seine rücksichtsvollen Gefühle für sie forderten, zu akzeptieren, dass Maggie sich nach ihrer Amnesie doch wieder Chase zuwandte, denn er wusste, dass ihr Leben mit Chase sicher einfacher für sie wäre als ein gefährliches Leben mit ihm. Aber war es Liebe, die Richard dazu führte, Maggie unnachgiebig zu verfolgen, oder lediglich eine weitere Herausforderung? Das verlor an Wichtigkeit, als er sich hoffnungslos und unsterblich in sie verliebte. Die Tatsache, dass Chase Maggie verlassen hatte, ermöglichte Richard endlich seine große Chance.
Mit ihr konnte er es erstmals wagen, Romantik in vollen Zügen auszuleben; ob bei ihrem gemeinsamen Strandpicknick oder in ihrer legendären Casablanca-Nacht, in der Richard Maggie in die Szenerie ihres Lieblingsfilms entführte, um sie wenigstens für eine Nacht die Sorgen ihres Alltags im Tuscany Valley vergessen zu machen. Andere Frauen haben sein Bett mit ihm geteilt, aber Maggie hat den Schutzschild seiner Seele durchbrochen — zunächst jedenfalls. Anfangs führten sie eine Bilderbuchehe. Die Qualitäten, die Maggie in Richard hervorbrachte, waren die ganze Zeit schon da. Sie warteten nur darauf, freigelassen zu werden. Bei Maggie konnte Richard es wagen, liebend und sanft zu sein. Aber derselbe Richard, der seine Frau eisern im Kampf gegen den Alkohol unterstützte, derselbe Richard, der ein liebevoller, zärtlicher Ehemann und Familienvater wurde und Maggies Sohn Kevin wie sein eigen Fleisch und Blut liebte, ließ sich auf ein gefährliches Geschäft mit einer Gruppe von Wirtschaftsverbrechern, The Thirteen, ein. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte Richard Maggies Forderungen nach Vertrauen nachgeben, aber seine Vergangenheit hielt ihn fest. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe und seiner Begierde nach Macht wurde er, ehe er sich versah, zum Faustpfand der verbrecherischen Organisation. Er hätte wieder in seine alte Form zurückfallen und gegen ihre Kontrolle aufwändig ankämpfen können, aber er konnte die Sicherheit seiner Familie nicht riskieren. Das wäre für Richards früheren Charakter undenkbar gewesen. Heldenhaft setzte Channing sein Leben aufs Spiel, um das von Maggie, Michael, Kevin und sogar Angela zu schonen. Es war ein Beweis für die Macht der Liebe. Die Familie war auf Richards "Beerdigung"; man begrub einen leeren Sarg. Dass alles nur Theater war, um die Dreizehn zu zerschlagen, erfuhr die entsetzte Maggie erst Monate später, als der totgeglaubte Richard in ihrem Wohnzimmer stand. Für Maggie war Richards Einstellung unmöglich. Sie verlangte Ehrlichkeit und Offenheit.
Richard wollte ihr folgen, er versöhnte sich mit Maggie. Als liebender Ehemann und Vater hatte Richard trotzdem noch immer seinen Anteil an fragwürdigen, geheimen Plänen. Er würde wohl nie "Mr. Perfect" sein, aber genau das war seine Anziehungskraft. Über seinen schelmischen Charme hinaus war Richard zu einem großen Teil ein Produkt seiner Erziehung und Umwelt. Die Unsicherheiten, die ihn weiterhin dazu trieben, einige geheime Elemente, die seine Persönlichkeit ausmachten, sogar der Frau, für die er sich entschlossen hatte zu sterben, vorzuenthalten, basierten zweifellos auf Erfahrungen, die nur ihm bekannt waren. Aber das hielt ihn nicht ab, seinen inneren Dämon zu bekämpfen, mit der Absicht, der Ehemann und Vater zu werden, von dem Maggie überzeugt war.
 
Dennoch ließ ihn seine Vergangenheit nicht los. Wieder nahm er heimlich den Kampf gegen Angela auf und brachte sogar seine eigene Mutter in die Irrenanstalt, um sie geschäftlich aus dem Rennen zu schlagen. Für Maggie ging das zu weit. Sie zog die Konsequenzen und verließ Richard. Er versuchte, sie zurückzugewinnen. Doch ohne Erfolg.
Obwohl er an Maggie hing wie zuvor, schlief er mit der Kurtisane Samantha Ross, um ans Ziel seiner Geschäftsinteressen zu kommen. Aber das Schicksal spielte ihm einen Streich, seine illegalen Machenschaften, die zum Ruin seiner Mutter führen sollten, flogen auf. Diesmal kam er nicht ungestraft davon. Er verlor alles und musste ins Gefängnis. Da begriff er, was Glück hieß. Er erkannte, dass nur die Liebe sein Leben erfüllen konnte, dass nur die Liebe das war, wonach er immer gesucht hatte. Zu spät. Er entschloss sich, durch eine riskante Zeugenaussage vorzeitig aus dem Gefängnis freizukommen, und versöhnte sich mit Maggie. Doch noch ehe er aus dem Gefängnis entlassen wurde, musste er erfahren, dass Maggie bei dem Versuch, seine Zinnsoldaten aus dem Swimmingpool zu holen, sich mit dem Ring, den er ihr geschenkt hatte, am Abflussrost verhakt hatte und ertrunken war.
Richard war in diesem Augenblick so verzweifelt, dass er Maggie am liebsten in den Tod gefolgt wäre. Es war furchtbar für ihn, zu wissen, dass Maggie wegen seiner Soldaten getaucht war, wegen des Ringes, den er ihr geschenkt hatte, gestorben war. Jetzt, da er wieder ein freier Mann war, versöhnte er sich mit Angela. Fortan lebte er nur noch für seine Kinder, die ihm jedoch das Jugendamt auf Betreiben seines Feindes Michael Sharpe wegnahm. Erneut brach für ihn eine Welt zusammen.
In dieser Situation lernte er Lauren Daniels kennen, bei der seine Söhne jetzt lebten. Er fing sich wieder, hatte erneut beruflichen Erfolg, kam wieder zu Reichtum, verliebte sich erneut. Doch ein neues Problem stellte sich für ihn: Anne Bowen kam zurück. Sie brach nach zwanzig Jahren ihr Schweigen und offenbarte, dass nicht ihr Ex-Mann Michael Sharpe, sondern Richard der Vater ihres Sohnes Danny war. Richard konnte mit der Situation nicht fertig werden, denn immerhin war sein Sohn von seinem Erzfeind erzogen worden. Dafür hasste er Danny. Es war schon fast bezeichnend, dass auch er ein Kind hatte, von dem er jahrelang nichts wusste. Das alles erinnerte doch stark an ihn selbst und seine Probleme mit Angela. Irgendwie schaffte er es dann mit der Zeit, Danny neutral zu begegnen, auch wenn er ihn nicht liebte — wahrscheinlich aufgrund seiner Liebe zu Lauren, der Frau, mit der er den Rest seines Lebens teilen wollte.
Jetzt endlich, nach qualvollen Monaten mit den bittersten Erfahrungen seines Lebens, begriff er, was im Leben zählte. Es kostete ihn einen hohen, einen sehr hohen Preis, aber er ließ seine Geschäfte hinter sich, beendete seine Streitereien mit seiner Mutter Angela und mit Michael Sharpe und heiratete Lauren. Jetzt hatte Richard die Leere in seinem Herzen gefüllt. Jetzt hatte er die Familie gefunden, nach der er sein ganzes Leben gesucht hatte.